Die Natur im Garten wirken lassen
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Von mittelalterlichen Kräutergärten über feudale Barockgärten bis zur modernen Interpretation spiritueller Gartenkunst: Stifts- und Klostergärten sind nicht nur Beispiele historisch wertvoller Gartenanlagen, sondern auch heute noch Oasen der Ruhe und Pracht.
Seit der Gründung der ersten christlichen Klöster im 4. Jahrhundert haben Gärten für Nonnen und Mönche eine überragende Bedeutung: als Nutzgärten, die die Selbstversorgung mit Lebensmitteln und Heilpflanzen garantieren, aber auch als Orte der Besinnung, an denen man sich Gott besonders nahe fühlt. Wie sich Funktion und Aussehen der Gärten im Laufe der Jahrhunderte verändert haben, ist in Niederösterreich und Südmähren sowohl in den historischen Anlagen der Klöster und Stifte als auch in neuen Gartenprojekten mit religiösem Hintergrund anschaulich zu erleben.
Stille und Inspiration im Mittelalter
Wie sehr sich in mittelalterlichen Klostergärten praktische Nutzung und christliche Symbolik die Waage halten, lässt sich etwa im Heilkräutergarten des Stifts Geras nachvollziehen, der dem klösterlichen Idealgarten aus dem Schweizer Stift St. Gallen aus dem 9. Jahrhundert nachempfunden ist. Der „Walahfrid-Strabo-Garten“ auf Stift Melk ist ebenfalls mittelalterlich inspiriert und folgt in der Anlage dem im Jahr 827 entstandenen Versgedicht „Hortulus“, in dem Abt Walahfrid Strabo 22 Zier-, Heil- und Gemüsepflanzen vorstellt. Persönlichkeiten aus dem klösterlichen Leben standen auch in anderen Gärten Pate: beispielsweise die heilige Hildegard von Bingen, nach deren Lehren auf Stift Zwettl und bei Sonnentor Čejkovice Kräutergärten angelegt wurden. Der Kräutergarten in Valtice wiederum knüpft an die Heilgärten der Barmherzigen Brüder an, die auf den heiligen Johannes von Gott zurückgehen.
Pomp und Pracht im Barock
Im Barock folgten die Stiftsgärten weltlichen Vorbildern, die mit bunt blühenden Schmuckbeeten, kunstvoll geschnittenen Buchsbäumchen, dekorativen Wasserspielen, romantischen Laubengängen und raffiniert angelegten Irrgärten immer aufwendiger gestaltet wurden. In Niederösterreich lässt sich die barocke Gartenkunst etwa auf Stift Melk (berühmt: der barocke Gartenpavillon), und Stift Zwettl (wo die Orangerien und der neobarocke Prälatengarten restauriert wurden) besichtigen.
Kreativ in der Gegenwart
Schon die ersten Klostergärten waren nicht reine Nutzgärten, sondern als Orte der Stille und Inspiration von christlicher Symbolik beeinflusst. Die modernen Interpretationen von religiösen Gärten greifen diese meditative Funktion wieder auf und beschäftigen sich mit spirituellen Fragen. Großartiges Beispiel ist der „Garten der Religionen“ auf Stift Altenburg, in dem die Beziehungen der fünf großen Weltreligionen – Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus – zueinander dargestellt sind. Ebenfalls theologisch inspiriert sind die Bibelgärten der Garten Tulln und im Museumsdorf Niedersulz, die sich dem Thema „Pflanzen der Bibel“ und ihrem Stellenwert in der historischen Gartenkultur widmen.
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