Moravský kras, dt. Mährischer Karst, ist das größte und ausgeprägteste Karstgebiet Tschechiens. Landschaftstypisch sind Plateaus mit zahlreichen Dolinen. Die Plateaus sind von tiefen steilwandigen Karsttälern durchschnitten. Der Norden des Mährischen Karstes wird vom Flüsschen Punkva und von ihren Zuflüssen entwässert. Es befindet sich hier die Amateur-Höhle, die in andere Höhlen übergeht und mit ihnen insgesamt an die 35 km misst. Diese Verbindung macht die Formation zu den ausgedehntesten Höhlensystemen Mitteleuropas. Eine Verbindung zwischen dem Schluckloch von Rudice (Rudické propadání) und der Stierfelsen-Höhle (Býčí skála) ist das Wahrzeichen des mittleren Teils. Das daraus entstandene Höhlensystem ist 12 km lang.

Im Süden des Mährischen Karstes ist die fast 2 km lange Höhle „Ochozská jeskyně“ am bekanntesten. Im Mährischen Karst gibt es aktuell über 1 100 registrierte Höhlen. In der Höhle „Kůlna (Schuppen)“ existieren Belege für die älteste menschliche Besiedlung des Mährischen Karstes. Die ersten Bewohner waren Neandertaler, die hier vor über 120 000 Jahren lebten. Bemerkenswert sind Funde von Pferderippen mit Ritzungen, die Pferde und Wisente darstellen. Die Funde wurden in der Höhle Pekárna (Bäckerhöhle) gemacht. Öffentlich zugänglich sind die Punkva-Höhle, Katharinenhöhle, Balcarka, Výpustek sowie Sloup-Šošůvka-Höhlen.

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