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Haben auch Sie bemerkt, wie plötzlich die Natur explodiert? Tatsächlich hat der diesjährige Frühling lange auf sich warten lassen. Noch vor einem Monat hatte es geschneit. Umso faszinierender ist es, zu beobachten, wie die Natur blitzschnell aus ihrem Winterschlaf erwacht. Es ist, als ob sie die Verspätung nachholen wollte, die sie wegen der Unnachgiebigkeit des Winters hatte. Wen würde es nicht reizen, hinauszugehen in den Garten, um endlich die frische Frühlingsduft einzuatmen, um dadurch Kraft und Freude zu tanken. Was, Sie haben keinen eigenen Garten? Macht nichts! Die südmährischen und niederösterreichischen Gärten stehen Ihnen gerne offen.
Feier des Augenblicks
Gerade im April zieht die Natur ihr vielleicht schönstes, frischgrünes Gewand an. In der Stadt fangen Ziersträucher und Bäume an zu blühen. Die Obstgärten sowie die in den Rainen wachsenden Schlehdorne kleiden die Landschaft in ein strahlendes Weiß. Der beeindruckende Blütenzauber dauert jedoch nicht lange. Eine gute Gelegenheit also, sich auf das Rad zu schwingen oder den Frühling mit einem Picknick im Park willkommen zu heißen, wie etwa in Japan. Dort wird im ganzen Land gefeiert, wenn die japanischen Yoshino-Kirschbäume und andere dort heimische Kirschenarten blühen. Die vergängliche Schönheit der blühenden Kirsch-, Apfel- bzw. Mandelbäume dauert zwar nur wenige Tage und wird leicht versäumt, aber das ist kein Grund, zu verzweifeln. Denn in den Gärten gibt es immer etwas zu bewundern.
Die Schönheit der Gärten besteht in ihrer Veränderlichkeit
Seien es Gärten adeliger Paläste oder moderne Gärten mit dem Zertifikat „Natur im Garten“, die echten Juwelen der Landschaftsarchitektur wirken zu jeder Jahreszeit. Sie geben immer wieder neue Schönheiten preis, die ins Auge springen. So etwas kommt jedoch nicht von alleine. Hinter dem Gartenplan steckt der Landschaftsarchitekt, der die Kunst beherrscht, die Pflanzen so zu kombinieren, dass sie zusammen bezaubernde Szenerien und Kompositionen ergeben. Dazu muss er Hunderte Arten von Blumen, Bäumen und Sträuchern kennen. Er muss wissen, wann, wie lange und in welchen Farben sie blühen, ob sie den Schatten oder die Sonne mögen, wie stark sie begossen werden, mit welchen pflanzlichen Nachbarn sie sich vertragen, bzw. auf Kriegsfuß stehen.
Warum ist der Gartenplaner auch ein Architekt?
Der April wird in einigen Ländern als der Monat der Landschaftsarchitektur gefeiert. Worin aber besteht die Arbeit von Landschaftsarchitekten? Ein Architekt entwirft Häuser, ein Landschaftsarchitekt Gärten und Parks. Beide sind darum bemüht, unseren Lebensraum zu verschönern und zu verbessen, nutzen jedoch unterschiedliche Mittel dazu. Während die Architekten ihre Gebäude aus unbelebten Stoffen herstellen, zu denen etwa Ziegeln oder der Beton zählen, arbeiten die Landschaftsarchitekten vorwiegend mit Pflanzen – mit der belebten Materie. Diese Wesen bedürfen der Pflege. Sie müssen jahrelang geformt und in die richtige Richtung gewiesen werden, damit sich das kleine Stückchen „Paradies“ nicht in einen dichten Dschungel verwandelt. Nach dem Bepflanzen eines Gartens fängt die Arbeit eines Landschaftsarchitekten und eines Gärtners erst richtig an. Damit ein wunderschönes Werk entstehen kann, sind Geduld, Ausdauer und ständige Pflege erforderlich. Die von uns so sehr bewunderten historischen Gärten hatten zu Beginn nicht so ausgesehen, wie wir sie heutzutage kennen. Glauben Sie mir, ihre Urheber und ehemaligen Eigentümer hätten uns um den Anblick ausgewachsener Bäume beneidet. Lasst uns gemeinsam nicht nur den Frühling, sondern auch die Arbeit der Landschaftsarchitekten feiern – dazu braucht nur eines ihrer Werke besichtigt zu werden.
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